Tabellenzweiter Musberg gegen Schlusslicht Hausen-Zell. Klare Sache? Denkste! 16:15 – Der Gegner hätte ein Unentschieden verdient gehabt
Yannick Stäbler rettet Musberg den Sieg. Aufstellungsprobleme auf beiden Seiten.
Ringer und Fans im Wechselbad der Gefühle, zwischen Hoffen und Bangen, der Kreislauf fuhr Achterbahn. Doch Ende gut, Alles gut! Alle drei Musberger Mannschaften konnten ausgiebig feiern: die Erste siegte ganz knapp, die Zweite deutlich überlegen. Die KSV-Jugend gewann gegen die KG Ehningen/ Holzgerlingen beide Kämpfe 23:12 und 21:12. Heiß ging es her beim gut besuchten Ringerevent in der kühlen Sporthalle auf dem Hauberg.
Nächster Kampf auswärts: Samstag 30.11., 20 Uhr, bei der WKG Weitenau Wieslet, Mehrzweckhalle Tegernau, 79692 Kleines Wiesental, Tgegernauer Landstraße 2
Alle Einzelergebnisse der Begegnung gegen Hausen-Zell auf liga-db.de
Die Kampffolge
57G Leonid Moroz – Dominik Gleichweit
Moroz ist „eine wahre Perle“, im 57er und in der Klasse 61 Kilo muss er keinen Gegner fürchten. Gegner Dominik Gleichweit hielt sich gegen Spitzenringer Moroz in den letzten zwei Jahren mit 2:11 min. am längsten auf den Beinen beim 16:0-Überlegenheitssieg für Musberg. Stand 4:0
130F Radoslav Marcinkiewicz – Hojjatollah Sarivi
Wie im Vorkampf 98F siegte Rado auch dieses Mal mit 15:0 überlegen. 10:0 zur Pause, nach 4:13 waren 15 Punkte erreicht. Stand 8:0
61F Cornel Predoiu – Darwish Mahmodi
10 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hatte Cornel Predoiu das Punkte-Konto voll, u.a. mit einem Ausheber und vier Durchdrehern hintereinander. Stand 12:0
98G Malte Ziegler – Darius Kiefer
Gegen U20-Vizeweltmeister Darius Kiefer konnte Malte Ziegler nicht mithalten. 0:11 zur Pause, den Schlusspunkt setzte Kiefer mit einem tollen Überwurf, gewann 18:0 zum Stand 12:4
61F Eduard Davidov – Manuel Wolfer
Wolfer war letztes Jahr noch Bundesligaringer in Adelhausen. In dieser Regionalligaaison schaffte er in acht Freistilkämpfen drei Siege. Im Vorkampf hatte ihn Stefan Coman 7:0 besiegt. Dreimal war Wolfer auch griechisch-römisch eingesetzt, davon 1 x siegreich. Eduard Davidov gewann 2:0, das brachte 1 Mannschaftspunkt. Mehrere Griffansätze konnte er nicht durchbringen, zwei Zähler ohne technische Wertung gab es für Verwarnung wegen Passivität. Am Ende war dieser einzige Mannschaftspunkt enorm wichtig für den Gesamtsieg. Stand 13:4
Der Vorsprung hörte sich zwar gut an, zum Sieg musste aber noch eine Scheibe draufgelegt werden. In der Pause steckten die Musberger die Köpfe zusammen, beschworen noch einmal aufs Neue den Kampfgeist: „Jeder Punkt zählt, auch jeder verhinderte für den Gegner!“
86F Angelos Apostolidis – Thomas Gebhardt
Angelos war über die Bilanz des Gegners informiert: Der hatte eine Gewichtsklasse höher sogar (Halbschwergewicht bis 98 kg) fünf von sechs Kämpfen gewonnen. 100 Gramm Gewichtsunterschied konnte nicht als Messlatte herhalten, er musste versuchen, so wenig wie möglich Wertungen gegen sich zuzulassen, nonstop aktiv dagegenhalten. Es hat geklappt, Gebhardt schaffte mit dem 8:0 Punktsieg „nur drei Punkte“ für Hausen-Zell. Stand 13:7
71F Julian Kellermann – Ivan Guidea
RG-Sieggarant Ivan Guidea war schon Olympiaringer für Rumänien, in einem Zeitungsartikel wurde die Frohnatur „Ivan der schrecklich Gute“ genannt. Diese Saison gewann er im 71F drei von vier Kämpfen, im 75er zwei von sieben. Im Vorkampf musste er gegen Patryk Olenczyn eine 3:12-Niederlage einstecken. Julian Kellermann lässt sich nicht beeindrucken, blendet Erfolge der Gegner aus, konzentrierte sich auch am Samstag auf die Vorgabe. Er ringt „Adrian Moises Stil“, meinte ein KSV-Fan. Tatsächlich, aus prekären Situationen entschlüpft, zur Pause 0:3 hinten, dem Überlegenen höchstens einen Dreier überlassen. Es hat geklappt, sogar ein Zweier gelang bei der 2:9-Punktniederlage. Der Vorsprung schmolz dahin. Stand 13:9
80G Adam Leinmüller – Igor Besleaga
Eine Niederlage gegen den bisher in der Regionalliga unbesiegten mehrfachen moldawischen Meister, EM- und WM-Teilnehmer Igor Besleaga war einkalkuliert, der war davor zwei Jahre beim RSV Greiz in der 1.Bundesliga. Die RG konnte ausgleichen zum 13:13
75G André Ehrmann – Till Naumann
Jetzt ging es um Alles, die Fans peitschten André zum Sieg. Zur Pause 9:0, beim 12:0 ein Konter – 12:2, helles Entsetzen, fast auf den Schultern gelandet! Ob der Dreier für den Gesamtsieg ausreicht? Stand 16:13
75F Yannick Stäbler – Patrick Käppeler
Der Gesamtsieg schien nach drei Passivitätsverwarnungen futsch, denn der erfahrene Käppeler führte nach der Pause 6:0. Die Fans wären da schon mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Doch Yannick Stäbler wuchs buchstäblich über sich hinaus, kam durch eine Wende hinter den Gegner auf 2:6 heran. Käppeler konnte noch auf 2:9 erhöhen, das reichte aber nicht mehr. Unbeschreiblicher Jubel der Musberger beim Schlusspfiff und Endstand 16:15.
Knapper und spannender geht’s nicht. Großes Dankeschön allen Ringern für diese großartige Mannschaftsleistung, wegen der Ausfälle hat kaum Einer mit diesem Sieg und dem 2. Tabellenplatz gerechnet. Für den Gästetrainer war Yannick Stäbler der „Ringer des Tages“.