Regionalliga KSV Musberg : KSV Ketsch – ein gewaltiger 4:23-Dämpfer
Insidern schwante Böses nach einem Blick durch die Halle und beim Durchzählen der Akteure in Trainingsanzügen – da stimmt doch was nicht! Die Miene von Trainer Markus Scheibner war nicht wie gewohnt „sonnig“, Vorstand Andreas Stäbler schaute cooler als üblich und moderierte das Erahnte: Tatsächlich, es fehlten gleich mehrere Leistungsträger. Krasse Ausfälle gleich zum Saisonstart durch Krankheit oder Verletzung, zudem Angelos Apostolidis bei den griechischen Meisterschaften. Die Musberger Ringer würden aber am Abend das Beste aus der Situation machen. Nächste Woche beim Lokalderby gegen die SG Weilimdorf kann das Aufgebot optimiert werden.
57F Musberg hatte keinen Fliegengewichtler, Iannis Lupu siegte in alter Umgebung kampflos. Stand 0:4
130G Malte Ziegler legte in der zähen ersten Runde gegen Ümit Kahaoglu ein Pünktchen vor, der schaffte in der etwas lebhafteren zweiten Hälfte den 1:1 Ausgleich und siegte mit einem Mannschaftspunkt. Der letzte Punkt entscheidet bei Gleichstand den Sieg. Stand 0:5
61G Neuzugang Leonid Moroz hatte mit Valentin Lupu (letzte Saison noch im Musberger Trikot) viel Mühe. Mehr als zwei Wertungen zum 2:0-Punktsieg waren trotz angeordneter Bodenlage für Defensivtaktiker Lupu nicht drin. Stand 1:5
98F Ensar Köse durfte oder musste in der Ersten ran, er war gegen Marco List beim 0:18 unmittelbar nach der Pause durch technische Überlegenheit chancenlos. Stand 1:9
66F Auf verlorenem Posten stand Mert Özdemir gegen den DM-Fünften Ahmet Kabal, nach 49 Sekunden kam die Schulterniederlage. Stand zur Pause 1:13. Das kennt man in Musberg lange nicht mehr, die Zuschauer blieben aber gelassen. Die Aussichten sollten noch trüber werden.
86G Rico Rupp kämpfte gegen den DM-Fünften Keymi Rothweiler, hielt mit 0:1 in Runde 1 wacker mit. Rico wurde dreimal über den Mattenrand geschoben, musste in die Bodenlage. Sein Gegner konnte geschickt fassen, drei Wippen brachten sechs Punkte, nach 5:30 min stand dessen Überlegenheitssieg 0:16 fest. 1:17
71G Adam Leinmüller (Jahrgang 2003) ringt erst seit zwei Jahren. Der zähe Bursche machte es dem erfahrenen Ketscher Daniel Ehler ziemlich schwer. Der siegte zwar 9:0, doch das ergab „nur“ drei Mannschaftspunkte zum 1:20
80F Sechs Kilo Differenz und einen halben Kopf kleiner machen in höheren Leistungsklassen einen gewaltigen Unterschied. Musbergs Neuer Patryk Olenczyn (71,8 kg) war schon EM-Dritter, sein Gegner Alan Golmohammadi (78,3 kg) bisher in der 2. Liga für Reilingen/Hockenheim im Einsatz. Eine Gewichtsklasse höher lag der Musberger nach ersten Runde 0:3 zurück. Beide Ringer verkeilten sich mehrfach zum Knäuel, am Ende sprang ein 7:5 heraus, das ergab aber nur ein einziges Mannschaftspünktchen zum 2:20
75F Ein Vierer von Adrian Moise gegen Scott Gottschling war nicht zu erwarten, doch Adrian schaffte ein zu Null-Ergebnis (6:0) und zwei Mannschaftspunkte zum 4:20
75G Gegen Europameister und Vizeweltmeister Robert Attila Fritsch (früher TuS Adelhausen) gab André Ehrmann alles und vor allem schaffte Fritsch statt der kalkulierten vollen Viererwertung „nur einen Dreier“. André kam in der ersten Hälfte mit einer irren Aktion aus einem spektakulären Kopfgriff raus, die Zuschauer hatten sich mit dem vorzeitigen Schultersieg abgefunden. 0:5 zur Halbzeit, am Schluss hieß es 0:11 zum 4:23-Endstand.
Erwähnenswert ist sicher noch, dass Fritsch in der Bundesliga internationale Spitzenringer wie Mateusz Wolny (12:1), Pavel Puklavec 7:3) und Illie Cojacari (8:0) deutlich besiegt hat, gegen die Ausnahmeathleten Adam Juretzko (15:0), Mihai Petric (15:0) und Igor Makuch (16:0) sogar durch technische Überlegenheit. Umso höher ist André Ehrmanns Leistung einzuschätzen.
Verfasser Roland Droll
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